Alles begann mit folgendem Beitrag, den ich ins Forum stellte, nachdem ich aus dem Krankenhaus kam:
Hallo,
ich war für zwei Wochen im Krankenhaus. Nach der Entlassung geht es mir aber nicht wirklich besser. Folgende Diagnose habe ich bekommen:
Blutige Diarrhoe bei Clostridium difficile- assoziierter Colitis.
Clost. diff. Antigen positiv. Clost. diff.-Toxin 2-mal positiv.
Das ist für mich pures Fachchinesisch und bringt mich nicht viel weiter. Verschrieben bekam ich ein Antibiotikum, das allerdings nicht wirklich hilft.
Was kann ich zudem noch tun, um diesem Bakterium Einhalt zu gebieten? Wie könnte ich am besten gegen die Entzündungen - mit Ernährung z.B - vorgehen? Mir konnte kein Arzt sagen, woher ich das habe. Nehme schon seit Jahren keinerlei Antibiotika oder Medikamente ein.
Viele Grüße von Lotte
Kurz nachdem ich den Text eingestellt hatte, antwortete ein gewisser Michael. Ein wenig war er mir bekannt. Ich hatte schon etliche seiner Beiträge gelesen, die er in diesem Forum verfasst hatte. Einen persönlichen und direkten Austausch hatten wir bis dahin allerdings noch nicht.
Liebe Lotte, da muss ich mich noch schlauer machen.
Das Fachchinesisch der Ärzte drückt nur aus, dass sie keine Ahnung haben.
Wenn Du eine Antibiotika-assoziierte Kolitis haben sollst, ohne Antibiotika eingenommen zu haben, kann etwas nicht stimmen.
Dein Darm ist einfach nicht in Ordnung. Dem Warum gilt es auf die Spur zu kommen!
Ich melde mich wieder!
Viele Grüße, Michael
Nur wenige Stunden später schrieb er weiter:
Liebe Lotte,
ich habe hier mal einen einigermaßen verständlichen Text aus verschiedenen Links zusammengebaut:
Clostridium difficile ist der häufigste Erreger einer nosokomialen (im Krankenhaus erworbenen) antibiotikaassoziierten Diarrhö. C. difficile ist ein anaerobes Bakterium, das auch bei gesunden Erwachsenen im Darmtrakt vorkommt. C. difficile ist eine der Bakterienarten, die den Magen-Darm-Trakt bewohnen und Teil der „Normalflora“ sind. Wird das Wachstum anderer Bakterien der Normalflora unterdrückt, durch zum Beispiel eine Breitspektrum- Antibiotika-Therapie, kann sich C. difficile massiv vermehren und das Bakteriengleichgewicht im Dickdarm (Kolon) stören. Etwa 75% der C. difficile Bakterien produzieren zwei Toxine. Die Kombination aus vermehrtem Wachstum und Toxinproduktion kann langanhaltende, akute Durchfälle verursachen. Das Toxin kann die Oberfläche des Kolons schädigen und zu einer pseudomembranösen Kolitis (schwere Entzündung des Kolons) führen.
Daraus ergeben sich Fragen:
Wie lange hast Du diese Beschwerden schon?
Wann hattest Du die letzten Antibiotika-Behandlungen?
Gibt es Nahrungsmittel, die zu besonderen Beschwerden führen?
Gibt es Nahrungsmittel, die zu keinen Beschwerden führen?
Liebe Grüße, Michael
Ich war mehr als erleichtert, dass sich Michael gemeldet hatte. Dass er über ein breites und tiefes Wissen verfügte, konnte ich leicht an den Texten erkennen, die er bisher im Forum schon veröffentlicht hatte. Dahinter spürte ich Kompetenz und auch, dass er nicht leichtfertig Tipps gab. Es tat gut, mich mit jemandem wie ihm austauschen zu können. Zuvor hatte ich mich mit meinen Problemen sehr alleingelassen gefühlt.
Nach diesen öffentlichen Foren-Beiträgen siedelten wir unser Gespräch in einen privaten E-Mail-Postkasten um. So konnte niemand anderes mehr mitlesen.
Hallo Michael,
wenn ich das richtig verstehe, sind also meine Entzündungen und Veränderungen der Darmschleimhaut auf dieses Bakterium zurückzuführen.
Da ich nun schon über viele Jahre immer wieder solche entzündlichen Veränderungen im Dickdarm hatte, könnte es ja möglich sein, dass dieses Clostridium schon länger vermehrt im Darm sitzt und ich bisher nur noch nicht daraufhin untersucht wurde? Aber es ist nun müßig, darüber nachzudenken. Ich beantworte lieber Deine Fragen.
Diese akuten und extremen Beschwerden habe ich seit etwa 10 Wochen. Aber auch davor war es nur um Nuancen besser. Das letzte Mal Antibiotika bekam ich vor rund 8 Jahren für 20 Tage – wegen Verdacht auf Borreliose.
Jahre- und jahrzehntelang habe ich schon Magen-Darm-Beschwerden.
Bei jeder Untersuchung war die Rede von gerade abheilenden Entzündungen. Warum sie aber da waren, wusste keiner. Es hieß, das sei ein Reizdarmsyndrom und mir wurde empfohlen, mich gluten- und lactosefrei zu ernähren. Was ich auch bis heute zu 100% tue.
Nahrungsmittel die ich nicht essen kann:
Fettgebackenes
Ei
sämtliche Kohlarten, Zwiebeln und Knoblauch
Bohnen, Linsen
Salate, rohes Gemüse und Obst
Nahrungsmittel die meist gehen (außer in solchen Akutphasen wie gerade ):
Reis
gedämpfter Fenchel,
Karotten
gedämpfte Kartoffeln in kleinen Mengen
Liebe Grüße von Lotte
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