Es ist Zeit, wieder über die körperliche Gesundheit zu sprechen. Sehr erstaunlich fand ich damals nämlich: Ich fühlte mich gesund! Mein Körper hatte wieder Energie und ich spürte meine Kräfte wachsen.
Natürlich war da nach wie vor meine Empfindsamkeit - auch körperlich. Nach Anstrengungen brauchte ich sehr viel Erholungszeit. Weiterhin aß ich äußerst behutsam; achtete bewusst darauf was ich vertrug. Ging ich darüber hinweg, beschwerte sich mein Körper prompt.
Aber all das empfand ich nicht (mehr) als Krankheit, sondern fühlte mich (nach langer Zeit endlich wieder) gesund! Dazu brauche ich weder eine Bestimmung meiner Blutwerte noch irgendwelche Parameter. Ich hatte meine Gesundheit in meine eigenen Hände genommen und brauchte keinen Arzt, der sie mir bestätigte.
Erstaunt war ich, weil ich ja mitten in einer echten Umbruchszeit steckte, die mich viel Energie kostete und mir viel (Mut) abverlangte. Dabei zu genesen erschien mir unlogisch. Dass daran gar nichts unlogisch war, machte ich mir im Verlauf meiner Gespräche mit Michael klar.
Etwas in sich zu verstecken ist anstrengend und bindet eine Menge Energie. Schließlich muss das Versteckte permanent „unten gehalten“ werden. Mich meinen inneren Monstern zu stellen, Licht dort in das Verließ zu bringen, in dem sie hausten, ließ Energie freiwerden. Diese stand nun mir und meinem Körper zur freien Verfügung.
Dazu kam, dass mein Körper nicht mehr das für mich ausdrücken musste, was ich nicht „fühlen und anschauen“ wollte. Das Verdrängen von Gefühlen und Ängsten hatte diese in Körperzonen verschoben, wo sie Probleme verursachten. Nun konnten sie fließen – und mein Körper aufatmen.
Lieber Michael
geschafft! Eine (für mich) wirklich schwierige (Arbeits-)Woche ist um - und ich habe sie gut überlebt.
Es war gar nicht so sehr mein übliches "Augen zu und durch" - nicht nur ein "Durchhalten-Müssen“! Es ist so schön, dass ich sogar noch Raum hatte, um zu schauen, WIE ich das tue. Es gelang mir teilweise schon richtig gut, die Dinge „kommen zu lassen wie sie kommen“ - egal, ob innen oder außen - und dabei zuzuschauen. Stehen zu bleiben und zu beobachten! Es erscheint in mir ein ganz neuer "Ehrgeiz" zu erwachen: Meine Dinge gut zu machen – aber nicht nur, um nicht zu "versagen", nicht nur unter "Druck" und um es hinter mich zu bringen. Ich will für mich ganz "dabei sein“, bewusst und klar erleben, egal wie es gerade ist. Es interessiert mich auch, was da alles noch "drin" ist, für mich und in mir.
Liebe Grüße
Lotte
Das ist eine schöne Reifeentwicklung, liebe Lotte!
Weg von der puren Überlebenspanik, zur Entdeckung des Lebens, als ein sehr interessantes "Spiel", mit ernstem Hintergrund.
Es waren zwei Ebenen gleichzeitig, auf denen ich meine Gefühle, Ängste, Angestautes bearbeitete. Aus der Traumdimension heraus, in die ich Nacht für Nacht eintauchte, schöpfte ich Energie, Einsichten, Kraft, Mut, neue Sicht- und Verhaltensweisen für meine Tagesrealität. So konnte ich am Tag mutiger agieren.
Lieber Michael,
heute erzähle ich Dir schon wieder einen Traum!
Er war so außergewöhnlich und sehr intensiv. Besonders der zweite Teil war so schön!
Teil 1 ist eine Abenteuergeschichte:
Es ging darum, eine Welt zu retten (nein, ich habe es mal wieder nicht kleiner ). Wir bereiteten alles vor, überlegten wie wir am klügsten vorgingen und zogen los. Auf dem Weg geschah wirklich sehr viel. Allein dieser Weg ist eine komplette Abenteuer-Geschichte. Alles war unheimlich spannend und aufregend – doch stets war da tief in mir die Sicherheit, dass alles gut geht und gut ist. Wir alle "wussten" und fühlten diese Sicherheit während des ganzen Unternehmens. Das bedeutete aber nicht, dass wir nachlässig oder unvorsichtig sein durften. Es war klar – wir mussten alles geben, damit es nicht doch schiefgeht. Dennoch wussten wir „alles IST schon gut gegangen". Das ist unlogisch und passt so eigentlich nicht zusammen – im Traum aber war es klar und sehr logisch.
Diese Sicherheit hat unser Unternehmen „Weltrettung“ trotz all der gefährlichen Situationen schön und irgendwie auch leicht gemacht. Spaß und Freude waren die Basis von allem.
Nun der zweite Teil.
Über viele Umwege waren wir also in dieser beinahe zerstörten Welt angekommen.
Dort holten wir eine uralte Pergamentrolle hervor, die wir für genau diesen Moment mitbekommen hatten. Es war eine wertvolle, schmale und lange Rolle, mit mir unbekannten Symbolen und Schriftzeichen darauf.
Diese übergab ich einem kleinen Mädchen, das sie „lesen“ konnte. Sie nahm die Rolle sehr vorsichtig und begann die Worte zu singen. Während sie die Welt dort betrat und abschritt – sie ging voraus und wir hinter ihr her - sang sie zuerst sehr leise, dann lauter und deutlicher werdend, dieselben Worte immer und immer wieder.
Eine Weile geschah nichts. Wir hielten den Atem an – und dann begann „es“.
Die Stellen, die sie betrat, während sie die Worte sang (die ich nicht verstand), wurden heil. Überall dort wo sie hintrat, begann es aufzuleuchten – und alles darum herum wurde lebendig, hell und heilte.
Wir lachten und freuten uns, es war so sehr schön. Irgendwann am Ende kamen wir in der Mitte dieser Welt an – an einem uralten und verzierten Springbrunnen, der aber völlig ausgetrocknet war. Ein kleines Wesen, das auch zu unserer Gruppe gehörte, setzte sich oben auf den Brunnen und wurde ein Teil davon, verschmolz mit diesem – während das Mädchen weiter sang. Plötzlich begann aus dem Springbrunnen Wasser zu fließen. Innen formte sich ein wunderschönes, neues Zentrum – hell und strahlend – und das Wasser sprudelte daraus hervor und fiel herab. Es glitzerte in allen Farben.
Ich werde dieses Bild nie vergessen und auch nicht das Gefühl, das ich bei diesem Anblick hatte.
Ganz viele liebe Grüße
Lotte
Liebe Lotte,
das war ein sehr guter Traum! Viel deuten muss ich dabei nicht; er spricht für sich und Du spürtest seine Bedeutung.
Die Traumsprache bedient sich der (schon mal erwähnten) Archetypen. Der Brunnen ist ein klassisch archetypisches Symbol.
Nachdem der Brunnen Deines Unterbewussten fast verschüttet war und deshalb alles ringsherum leblos, sprudelt nun wieder Lebenskraft aus ihm hervor.
Liebe Grüße, Michael
Michael hatte recht. Ich spürte die große Bedeutung dieses Traumes. Es war nicht nötig, weiter über die Details zu schreiben. Auf einer gefühlten Basis war mir alles sonnenklar.
Der Weg zum Brunnen, durch eine tote, zerstörte Welt, war meine Innenreise, die ich machte. Jeder Schritt leuchtend und belebend, während ich in mir „ein uraltes Lied“ sang. DAS uralte Lied, geschrieben auf einer ebenso alten Pergamentrolle. In der Mitte - der Tiefe – angekommen, sprudelte mein Brunnen wieder. Dieses Strahlen, das Leuchten des Wassers, war ein heiliger Moment für mich. Noch heute ist dieses Bild sehr präsent in mir und ich werde nicht müde, es mir wieder und wieder zu erinnern. Welch ein wertvolles Geschenk!